Im Landkreis nehmen seit 1967 regelmäßig ehrenamtliche Zähler die internationalen Erhebungen von Wasservogelbeständen vor. In jedem Winterhalbjahr erfolgen von September bis April jeweils am Sonntag zur Monatsmitte die Zählungen an den Teichen in Ilmenau und am Heydaer Staussee inklusive der Streichteiche. Seit Herbst 2015 sind die Kiesgruben bei Rudisleben und Ichtershausen als Zählgewässer dazu gekommen. Interessierte Naturfreunde sind bei den Zählungen immer willkommen.
Die regionalen Daten werden nach Abschluss einer gesamten Zählperiode im kleineren Fachkreis veröffentlicht. Für Thüringen und weitere zwei Bundesländer erfolgt jährlich durch den Förderverein für Wasservogelökologie und Feuchtgebietsschutz e.V. eine Gesamtauswertung mit der Veröffentlichung als Heft.
Stockente häufigste Wasservogelart
Im Mittel der letzten Jahre werden im Rahmen der Mittwinterzählung im Januar rund drei Millionen Wasservögel von etwa 100 Vogelarten in Deutschland erfasst. Die Gesamtzahl der anwesenden Vögel liegt gleichwohl um einiges höher. Die am häufigsten erfasste und in nahezu allen Zählgebieten angetroffene Vogelart ist die Stockente (Zählsumme rund 450.000 Individuen), gefolgt von Blässhuhn (300.000) und Reiherente (250.000). Allerdings entspricht die Zählsumme nicht der tatsächlich anwesenden Population! Bei den meisten Wasservogelarten werden aber im Januar über 50 Prozent des Bestandes gezählt.
NABU-Landesfachausschuss koordiniert
Über die Jahre haben nun schon eine Vielzahl von Freizeitornithologen die Erfassungen durchgeführt. In Thüringen übernimmt die Koordinierung der Wasservogelzählung der Landesfachausschuss Ornithologie des NABU Thüringen. Koordinatoren sind Frank Radon bzw. für die
hiesige Region Dr. Alfons Kurz. Mit den Zählungen wird teilweise auch eine Erfassung des Zuggeschehens möglich. Die Ergebnisse sind nicht nur für Naturschützer, sondern auch für Umweltbehörden
und Wissenschaftler interessant.