Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war für den Erwerbsobstbau vorwiegend die heute als Streuobstwiese bezeichnete Kulturform mit hoch- bzw. halbstämmigen Obstbäumen verbreitet. Mit der Umstellung auf niedere Stammformen und den Plantagenanbau seit den 1960er Jahren sind die Streuobstwiesen zu einem bedrohten Kulturgut geworden. Dabei gehören Streuobstwiesen zu den artenreichsten Standorten in Mitteleuropa. Bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten wurden hier gezählt. Unsere Arbeit dient der Erhaltung und Weiterentwicklung heimischer Bestände an hochstämmigen Obstbäumen.
Im Streuobstprojekt bieten wir Ihnen gern folgendes an:
Ulrike Kinitz informiert Sie gerne über die einzelnen Angebote.
Kontakt über Tel.: 036207-55020 oder E-Mail: streuobst(at)nabu-ilmkreis.com
Seit 2008 veranstaltet der NABU Ilmkreis jährlich einen Apfeltag in Plaue mit einer Mobilen Mosterei, einer Apfelsortenausstellung und der Beratung zu Baumpflanzung und zur Pflege alter Obstsorten.
Die Besucher bringen Ihre Äpfel, Birnen aber auch Quitten zur Vermostung und können danach den Saft Ihrer eigenen Ernte abgefüllt wieder mit nach Hause nehmen.
Über die Zeit haben uns schon einige Mobile Mostereien bei unserem Apfeltag begleitet.
Seit vielen Jahren ist nunmehr die Mobile Mosterei der Familie Lindner aus Großengölitz bei uns in Plaue zu Gast.
Mehr zur mobilen Mosterei können Sie unter http://www.holz-flori.de/obst-kult/ erfahren.
Einige Impressionen von den jährlich stattfindenden Apfeltagen
Fotos: NABU Ilm-Kreis
Unsere Baumschnittkurse bieten eine Einführung in die Technik des „Naturgemäßen Obstbaumschnitts“. Diese Schnitttechnik wurde aus dem „Oeschbergschnitt“ entwickelt. Durch ein klares System der Trennung von Kronengerüst und Fruchtholz werden mit wenig Aufwand stabile, langlebige Obstbäume erzogen. Es entstehen Bäume mit einem harmonischen Kronenaufbau, die von vier Seiten mit der Leiter bearbeitet werden können.
Bei den Übungsschnittagen können alle, die bereits den „Naturgemäßen Obstbaumschnitt“ erlernt haben, ihr Können unter fachkundiger Anleitung weiter entwickeln.
Wer sich noch intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchte, sollte eine Ausbildung zum Baumwart an der Obstbaumschnittschule bei Michael Grolm auf dem Nußbaumhof in Erfurt-Büßleben in Erwägung ziehen. Mehr zur Ausbildung siehe www.obstbaumschnittschule.de. Hier kann man auch bereits ausgebildete Baumwarte finden, die Aufträge für den Obstbaumschnitt übernehmen können.
Im Frühling laden wir interessierte Besucher bei der Exkursion „Blüten und Bienen“ auf die vereinseigene Streuobstwiese in Roda ein. Aus einer ehemaligen Kirschplantage entwickeln wir hier eine artenreiche Streuobstwiese, auf der auch alte, selten gewordene Obstsorten ein Zuhause finden. Obstbäume verschiedener Sorten und Altersphasen zeigen wir bei einem Spaziergang über das vier Hektar große Gelände der Streuobstwiese. Seit 2013 finden Honigbienen des Imkervereins Ilmenau mit der Kirschblüte im Frühjahr ihre erste Nahrung auf der Wiese. In der Führung berichten die Imker über ihre Arbeit und das spannende Leben der Honigbienen. Seit 2018 erkunden wir regelmäßig mit den Besuchern auch die Umgebung der Streuobstwiese, wo es an Feldrainen, über Wiesen und Waldflächen bis hin zum Ufer der Wipfra viel zu entdecken gibt. Mehr dazu erfahren Sie hier.